Neuer Zeuge im Fall Jens Bleck

Bei einem Gedenkgottesdienst am 8. Dezember erfuhren die Besucher Neuigkeiten.

Wie berichtet, hatte die Bürgerinitiative eine Belohnung für Hinweise, die Licht ins Dunkel bringen, in Aussicht gestellt, nachdem die Bonner Staatsanwaltschaft eine solche Maßnahme abgelehnt hatte. Zahlreiche Bürger folgten dem Spendenaufruf der Initiative, insgesamt kamen 17.000 Euro zusammen. Die Aktion zeigte nun tatsächlich Erfolg, wie die beiden Sprecher der Bürgerinitiative am Samstag während des Gottesdienstes zu berichten wussten: Ein Zeuge wurde durch das Medienecho aufmerksam, meldete sich bei der Polizei und konnte den bereits bestehenden, aber dem Zeugen zuvor nicht bekannten Tatverdacht der Polizei deutlich erhärten: dass der 19-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.

Kritik an Ermittlungsbehörden.
Dies erfuhr die Bürgerinitiative allerdings trotz mehrerer Nachfragen nicht von der Staatsanwaltschaft, sondern erst kürzlich von den Eltern des toten Jungen: Deren Anwalt hatte nach mehrfachen vergeblichen Bemühungen jetzt Akteneinsicht erhalten. „Das bisherige Verhalten der Bonner Ermittlungsbehörden ist kaum nachvollziehbar“, sagte Sprecherin Änne von Bülow. „Die Eltern mussten in der Vergangenheit die Ergebnisse ihrer umfangreichen eigenen Recherchen den Behörden fast aufzwingen. Nach der aktuell vorliegenden Zeugenaussage fordern wir die Behörden auf, mit angemessener Intensität zu ermitteln und aufzuklären.“ Sprecher Jan Maresch lobte den Mut und die Zivilcourage des Zeugen sowie das Engagement und die Spendenbereitschaft der Bürgerschaft. Da brandete spontan Beifall auf.

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